Manfred Knof (Ex-Chef Commerzbank) fordert Krypto Kurswechsel

Manfred Knof war von 2021 bis 2024 Chef der Commerzbank, bevor sein Vertrag nicht mehr verlängert wurde. Mittlerweile arbeitet Knof beim Kryptounternehmen Valour. In einem aktuellen Interview mit dem deutschen Handelsblatt warnt Knof die Bankenbranche vor dramatischen Veränderungen in der Finanzwelt.
Krypto wird die Bankbranche vollständig verändern
Der Manager geht davon aus, dass Kryptowährungen zukünftig die Branche vollständig umkrempeln werden. Eine besondere Rolle schreibt er dabei den Stablecoins zu. Banken sieht er gefordert, ihr Geschäftsmodell zu ändern, ansonsten würden sie unter die Räder kommen.
Banken wird hinsichtlich ihrer Flexibilität bei der Einführung neuer Produkte, die ihre Abläufe verbessern, gerne die Flexibilität von Containerschiffen zugeschrieben. Diese benötigen nach Einleitung eines Bremsvorgangs bis zu 30 Kilometer, um zum Stillstand zu kommen.
Fehlende Flexibilität gefährdet die Institute
Ähnlich flexibel zeigte sich die Bankenbranche auch in der Vergangenheit. So hatte die Branche lange Zeit Probleme, ihre veralteten Softwaresysteme zu warten, weil diese wie ein Stückwerk immer wieder ergänzt worden waren und die kundigen Mitarbeiter bereits in den Ruhestand getreten waren.

Ähnlich langsam agieren die Banken, wenn es darum geht, einfache Überweisungen zu beschleunigen. Erst seit wenigen Tagen sind Echtzeitüberweisungen zum Standard geworden, obwohl digitale Zahlungslösungen dies schon seit vielen Jahren leisten.
XRP und Stablecoin greifen an
Jetzt kommt auch noch die Konkurrenz von Kryptowährungen hinzu. XRP von Ripple hat ebenso das Potenzial, wie Stablecoins für eine Revolution im Bankensystem zu sorgen, und zählt zu den vielversprechenden Kryptowährungen.

Vor allem Konzerne mit Filialen in zahlreichen Ländern wollen nicht mehr tagelang auf die Durchführung von hochkomplexen Überweisungen durch das internationale Zahlungssystem SWIFT warten. Auch Kreditkartenfirmen haben die Gefahr, die von den schnellen und sicheren Transaktionen mithilfe von Kryptowährungen ausgeht, erkannt und reagiert.
Verschläft Deutschland die Geldrevolution?
Der ehemalige Chef der Commerzbank erkennt zwar ein Umdenken, dieses fände aber zu langsam statt. Die Rolle der Geldinstitute wird durch Kryptowährungen zunehmend infrage gestellt. Blockchain-basierte Systeme würden den sekundenschnellen Transfer von Geldern ermöglichen, darauf müssen die Banken reagieren. Geschieht dies nicht, dann könnten Banken bald ein Relikt der Vergangenheit sein.
Die Rolle der Banken, als Hort von Sicherheit und Vermittler beim Tausch von Ware zu Geld sei mitten im Wandel begriffen. In Deutschland würden die Veränderungen immer noch mit Argwohn beobachtet, der Wandel vollziehe sich viel zu langsam.
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